Albinismus und die Augen
Medizin informiert
Menschen mit Albinismus sind nicht nur lichtempfindlicher, oft führt die wenig bis nicht vorhandene Pigmentierung auch zu Sehbehinderungen.
Wussten Sie schon: Albinismus hat Einfluss auf die Augen. Die Erbkrankheit kann sich individuell sehr unterschiedlich äußern. Oft führt sie zu angeborenen Sehstörungen und Symptomen wie Nystagmus, geringer Sehschärfe oder Problemen bei der Tiefenwahrnehmung. Der Internationale Tag der Aufklärung über Albinismus am 13. Juni zielt unter anderem darauf ab, Bewusstsein für die Lebensrealität von Menschen zu schaffen, die diese Pigmentierungsstörung haben.
So entsteht Albinismus
Verschiedene angeborene genetische Mutationen können dazu führen, dass Melanine, also die Farbstoffe im Körper, wenig bis nicht gebildet werden. In manchen Fällen, wenn ein Körper diese Pigmente gar nicht bilden kann, führt das zu den oft als typisch wahrgenommenen äußerlichen Symptomen wie sehr hellen Haaren und Haut.
Betroffenen sieht man Albinismus nicht immer an
Albinismus, der sich in geringer bis nichtvorhandener Pigmentierung von Haut und Haaren zeigt, heißt okulokutaner Albinismus. Dieser gliedert sich wiederum in verschiedene Typen, die sich unterschiedlich auf das Äußere der jeweiligen Person auswirken. Nicht allen, die Albinismus haben, sieht man das auch an. Der sogenannte okuläre Albinismus betrifft generell nur die Augen und hat keinen Einfluss auf das Erscheinungsbild des restlichen Körpers.
So wirkt sich Albinismus auf das Auge aus
Bei Albinismus denken viele zuerst an rote Augen. Dabei ist das schon einmal falsch: Menschen mit Albinismus haben je nach Ausprägung ihrer Pigmentproduktion meist blaue, manchmal braune oder grüne Augen. Rot sehen sie dann aus, wenn durch den Lichteinfall die Blutgefäße im Auge durchscheinen, was bei geringerer Pigmentierung eher passiert. Es ist aber der selbe Effekt, der bei jedem Menschen auf Fotos passieren kann, die mit Blitz aufgenommen wurden.
Melanin dient im Körper dazu, wie ein Schirm die Zellen vor Schäden durch die Sonne zu schützen. Sind im Auge nur wenig Pigmente vorhanden, dringt mehr Licht ein. Betroffene Personen sind leicht geblendet. Zudem kann sich die Makula nicht ausprägen – also die Stelle an der Mitte der Netzhaut mit den meisten Sehzellen, die für scharfes Sehen zuständig wäre. Um das auszugleichen, kann das Auge einen Nystagmus entwickeln. Diese Bezeichnung beschreibt ein „Zittern“ des Augapfels, wobei der Körper automatisch versucht, die sehstärksten Stellen der Netzhaut zu finden.
Diese Symptome treten aber nicht zwangsläufig bei allen Personen mit Albinismus auf. Die Sehkraft kann je nach Ausprägung stark variieren.