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Das Auge

Das Auge ist ein Präzisionsinstrument, mit dem auch die modernste Kamera nicht konkurrieren kann.

Der Aufbau des Auges

Der Augapfel

Unser Augapfel ist in der Augenhöhle (Orbita) eingebettet und ist von Fett- und Bindegewebe, Muskeln, Nerven und Gefäßen umgeben. Die Augenhöhle wird von Schädelknochen gebildet, die dem Auge vor allem Schutz bieten. Jeder Augapfel wird von sechs Muskeln bewegt. Ihr Zusammenspiel ist so fein abgestimmt, dass uns die Bewegungen der Augen meist gar nicht bewusst sind.

Augenmuskeln

Für die Bewegung des Auges sind die insgesamt sechs Augenmuskeln verantwortlich. Davon gibt es vier gerade und zwei schräge Muskeln. Durch die geraden Muskeln ist es möglich, das Auge in verschiedene Richtungen blicken zu lassen, während die schrägen die Drehung realisieren.

Augenlider (Palpebrae)

Die Augenlider dienen dem Schutz des Auges und halten zugleich die Hornhaut feucht, indem sie die Tränenflüssigkeit bei jedem Lidschlag gleichmäßig verteilen. Sie bestehen aus Ober- und Unterlid und stellen einen Abschluss des Auges nach außen dar. Durch die Lidmuskeln ist es uns möglich, das Auge in sehr kurzer Zeit zu verschließen und vor zu starker Blendung und Fremdkörpern zu schützen. Eine weitere Funktion ist, den Tränenfilm durch den unwillkürlichen Lidschluss auf der Hornhaut gleichmäßig zu verteilen.

Bindehaut (Conjunktiva)

Die Bindehaut ist eine Schleimhaut, die eine Verbindung zwischen Augenlid und Augapfel herstellt. Auch sie bietet einen Schutz vor Keimen und Fremdkörpern.

Tränenapparat

Die Tränenflüssigkeit wird in der Tränendrüse gebildet und durch die Lider auf dem Auge verteilt. Ein Teil davon verdunstet, der Rest sammelt sich nasenwärts im Tränensee an, wo die übrige Flüssigkeit über den Tränensack abgeleitet wird und schließlich im Tränennasengang verdunstet. Bei mechanischen oder chemischen Reizeinflüssen von außen oder auch Gemütsbewegungen kann die Tränenproduktion erheblich gesteigert werden. In diesen Fällen reicht der natürliche Weg nicht mehr die gesamte Flüssigkeit vollständig abzuleiten. Die Folge sind Tränen, die dann an den Lidrändern überlaufen.

Hornhaut (Cornea)

Die Hornhaut ist das Fenster des Auges. Durch ihre Krümmung lenkt sie gemeinsam mit der Linse die einfallenden Lichtstrahlen auf die Netzhaut. Die Hornhaut ist transparentes Gewebe mit einem Durchmesser von rund 11 - 12 mm und einer zentralen Dicke von etwa 0,5 mm. Es sind Nervenfasern, jedoch keine Gefäße vorhanden. Daher sind wir an dieser Stelle sehr empfindlich gegen mechanische Reize. Die Hornhaut stellt einen Teil der festen äußeren Hülle des Auges dar und trägt somit zur Stabilität bei. Eine weitere wichtige Funktion ist die Lichtbrechung. Mit ca. 43 Dioptrie entspricht dies etwa ⅔ der gesamten Brechkraft des Auges.

Lederhaut (Sklera)

Die durchsichtige Hornhaut geht in die weiße Lederhaut über. Sie besteht aus einem faserigen Bindegewebe, welches in einem bestimmten Rahmen elastisch ist. Sie stellt etwa ⅚ der äußersten Augenhaut dar und verleiht dem Auge eine formgebende Stütze.

Vordere und hintere Augenkammer

Die vordere und hintere Augenkammer sind Räume zwischen Hornhaut und Regenbogenhaut bzw. zwischen Regenbogenhaut und Ziliarkörper. Diese sind jeweils mit Kammerwasser gefüllt.

Regenbogenhaut (Iris)

Die Regenbogenhaut ist der vorderste Abschnitt der Gefäßhaut (Uvea) des Auges und erstreckt sich vom Ziliarkörper bis zum Pupillenrand. Das hier eingelagerte Pigment ist für die Farbgebung verantwortlich. In der Regulierung der in das Auge eintretenden Lichtmenge liegt die Hauptaufgabe der Iris. Durch Muskeln ist die Regenbogenhaut in der Lage, die Öffnung der Pupille zwischen 2 und 8 mm zu variieren. Die Fähigkeit die Pupille sich weit zu öffnen, lässt jedoch mit steigendem Alter nach.

Augenlinse (Lens crystallina)

Die an den Zonulafasern und Ziliarkörpern aufgehängte Augenlinse befindet sich im Auginneren. Sie ist ein durchsichtiger bikonvexer Körper mit einem Durchmesser von 10 mm. Die Hauptaufgabe besteht in der Fokussierung der Lichtstrahlen auf die Netzhaut. Durch die Elastizität ist eine Veränderung der Form und somit der Brechkraft möglich (Akkommodation). Daher können wir Objekte in verschiedenen Entfernungen (Ferne und Nähe) scharf sehen. Jedoch nimmt diese Elastizität mit steigendem Alter ab, wodurch die „Scharfstellung“ für die Nähe nicht mehr funktioniert und eine Sehhilfe für den Nahgebrauch benötigt wird.

Ziliarkörper (Corpus ciliare)

Der Ziliarkörper dient zum einen zur Produktion des Kammerwassers und zum anderen ermöglicht er durch Muskeln die Formänderung der Augenlinse.

Glaskörper

Der Glaskörper ist eine gallertartige Füllung des Auginneren und befindet sich zwischen Augenlinse und Netzhaut. Er ist für die Erhaltung der Form des Auges mitverantwortlich und übt von innen einen Druck auf die Augenhäute aus.

Aderhaut (Choroidea)

Wie der Name bereits vermuten lässt, besteht die Aderhaut aus einer Vielzahl von Gefäßen und Nervenfasern und liegt zwischen Netz- und Lederhaut. Durch diese Gefäßhaut wird die Netzhaut mit Nährstoffen versorgt.

Netzhaut (Retina)

Die Netzhaut besteht im Wesentlichen aus drei Schichten. In der Schicht der Rezeptoren werden die physikalischen Lichtreize und Nervenströme umgewandelt. Hier befinden sich die Lichtempfängerzellen, die Stäbchen und Zapfen. Die Zapfen sind dabei für verschiedene Farben und hohe Lichtintensitäten und die Stäbchen für niedrige Lichtintensitäten empfindlich. An der Stelle des schärfsten Sehens, der Makula, sind fast ausschließlich Zapfen zu finden. Zur Peripherie hin nimmt die Anzahl der Stäbchen zu und die Zahl der Zapfen ist rückläufig. Jede dieser Sinneszellen ist an eine Nervenleitung angeschlossen. Zum Rand hin sind dann mehrere Sinneszellen in einer funktionellen Einheit in einer Nervenleitung zusammengefasst. In den Schichten der Bipolar- und Ganglienzellen erfolgt dann eine Weiterleitung und Verschaltung der Nervenreize bis hin zum Sehnerv.

Sehnerv

Im Sehnerv treffen alle Nervenfasern der Netzhaut zusammen. Er enthält etwa 600.000 bis 800.000 Nervenleitungen, die ins Gehirn führen.