Trockenes Auge
Der Begriff „Trockenes Auge“ beschreibt eine Erkrankung, die durch eine Verminderung der Tränenmenge oder durch eine veränderte Zusammensetzung der Tränenflüssigkeit hervorgerufen wird.
Der medizinische Fachbegriff für die Benetzungsstörung der Augenoberfläche ist Sicca-Syndrom. Der Tränenfilm im menschlichen Auge besteht aus drei Schichten, der äußeren fetthaltigen, der mittleren wässrigen und der untersten Schleim- oder Mucinschicht. Jede Störung eines dieser drei Bereiche setzt die Stabilität des Tränenfilms herab, das Auge wird nicht mehr ausreichend befeuchtet.
Das „Trockene Auge“ zählt zu den am weitestest verbreiteten Erkrankungen des Sehorgans. Experten schätzen, dass jeder fünfte Patient, der heutzutage eine Augenarztpraxis aufsucht, darunter zu leiden hat. Besonders häufig ist die Keratokonjunktivitis sicca im mittleren Lebensalter. Frauen sind deutlich öfter betroffen als Männer - möglicherweise eine Folge der hormonellen Umstellung in den Wechseljahren.
Um beschwerdefrei sehen zu können, bedarf es einer gleichmäßigen Benetzung der Augen durch die Tränenflüssigkeit. Der so genannte Tränenfilm wird von verschiedenen Drüsen produziert, die sich in den Augenlidern, an den Lidrändern, in der Augenhöhle und der Bindehaut befinden.
Der Tränenfilm ist 18 Mikrometer dünn und besteht aus drei Schichten:
- Die innere Schleimschicht sorgt dafür, dass der darüber liegende Flüssigkeitsfilm überhaupt auf Horn- und Bindehaut haftet.
- Die mittlere wässrige Schicht macht den Hauptanteil der Tränenflüssigkeit aus. Sie enthält keimabtötende Substanzen und schützt somit vor Infektionen.
- Die oberste Fettschicht sorgt dafür, dass der Tränenfilm gleichmäßig verteilt und stabilisiert wird, indem sie die Verdunstung verlangsamt.
Der Tränenfilm wird bei jedem Lidschlag erneuert und hat verschiedene Aufgaben:
Er hält den Augapfel glatt und geschmeidig, und schützt vor Infektionen. Außerdem bildet die Flüssigkeit eine optisch klare und ebene Grenzfläche zur Luft - eine wesentliche Voraussetzung für gutes Sehen.
Symptome
Da die Hornhaut - das Fenster zur Außenwelt - keine eigenen Blutgefäße besitzt, bezieht sie den lebensnotwendigen Sauerstoff normalerweise direkt aus der Umgebungsluft über den Tränenfilm. Ist dieser verändert, wird die Hornhaut über eine Art Notfallprogramm von den Blutgefäßen der Bindehaut versorgt. Dadurch schwellen die Blutgefäße der Bindehaut an und die Augen röten sich. Außerdem treten Schmerzen, Brennen, Rötungen und Fremdkörpergefühl auf.
Behandlung
Das „Trockene Auge“ ist eine ernstzunehmende Erkrankung, auch wenn die Behandlung, meist mit Augentropfen, einfach erscheint. Ein Augenarzt sollte auf jeden Fall aufgesucht werden.