Diabetische Retinopathie
Diabetische Retinopathie ist der Sammelbegriff für Veränderungen am Augenhintergrund, ausgelöst durch eine Blutzuckererkrankung.
Die Weltgesundheitsorganisation WHO geht davon aus, dass 2002 weltweit rund fünf Millionen Menschen aufgrund von diabetischen Netzhautveränderungen erblindet sind.
Symptome
Schwellungen der Netzhautmitte (Makula) oder krankhafte Gefäßneubildungen und dadurch verursachte Sehbeeinträchtigung. Da Symptome erst in fortgeschrittenen Stadien auftreten, ist eine regelmäßige Untersuchung des Augenhintergrundes durch einen Augenfacharzt besonders wichtig. Die diabetische Retinopathie wird in eine nicht-proliferative und in eine proliferative Form unterteilt.
Nicht-proliferative diabetische Retinopathie
Durch ständig erhöhten Blutzuckerspiegel kommt es unter anderem an den dünnsten Blutgefäßen (Kapillaren) zu krankhaften Veränderungen. Erste Anzeichen sind Ausbuchtungen der Gefäßwand, die der Augenfacharzt mittels spezieller Untersuchungen (z. B. Fluoreszenzangiographie) darstellen kann. In weiterer Folge kann es zu kleinen Blutungen, Flüssigkeitseinlagerungen (Diabetisches Makulaödem), Ablagerung von Fetten und Minderdurchblutung der Nervenfaserschicht kommen.
Das Makulaödem verursacht eine Sehverschlechterung, kann aber bei einseitigem Auftreten auch über längere Zeit unbemerkt bleiben. Regelmäßige Kontrollen der Netzhaut durch den Augenfacharzt sind für die Diagnose und frühzeitige Therapie besonders wichtig.
Proliferative Form der Retinopathie
Bei dieser Form von Netzhauterkrankung kommt es durch Sauerstoffunterversorgung zu krankhaften Gefäßneubildungen, die in den Glaskörper einwachsen. Da diese Gefäße brüchiger sind als normale Gefäße, besteht die Gefahr einer Glaskörperblutung, verbunden mit einer plötzlichen Sehverschlechterung oder einem Sehverlust. Therapie der Wahl ist eine Laserbehandlung.
Behandlung
Grundsätzlich ist eine möglichst gute Einstellung des Blutzuckers äußerst wichtig. Bei regelmäßiger Untersuchung des Augenhintergrundes durch den Augenarzt können Veränderungen rechtzeitig erkannt werden. Bei fortgeschrittenen Augenschäden können Therapien mit speziellen stoffwechselfaktorhemmenden Medikamenten (siehe auch Neue Therapie bei feuchter AMD) oder Laserbehandlungen vor Komplikationen im Auge schützen.