KulturBlick für alle
Persönlichkeiten, Freiwillige
Zwei freiwillige Mitarbeiterinnen organisieren seit vielen Jahren den KulturBlick. Worum es bei dem beliebten Freizeitangebot geht und welche Erfahrungen sie gesammelt haben.
Doris Kiesling und Maria Kerschbaum sind seit 2013 als freiwillige Mitarbeiterinnen bei der Hilfsgemeinschaft tätig und bemühen sich monatlich um ein barrierefreies und vielseitiges Kulturangebot. Hier möchten sie ein wenig von ihrer Tätigkeit erzählen:
Was ist KulturBlick?
Für Doris regt der KulturBlick Interessen an, man könne „Neues entdecken, den Horizont erweitern, sich in geselliger Runde mit anderen Interessierten und Gleichgesinnten treffen, Unternehmungsgeister wecken, Diskussionen anregen, dem Alltag Farbe geben, im Geist wach, rege und wendig bleiben sowie Schönes gemeinsam erleben“. Maria betont ihr Motto: „Kultur ist ein Lebenselixier, sehr bereichernd und unverzichtbar.“
Was hattet ihr an Vorerfahrung und Wissen zum Thema barrierefreie Kulturvermittlung?
Doris sammelte schon durch ihre Tätigkeit im NÖ Freiluftmuseum einige Erfahrung im Bereich barrierefreie Kulturvermittlung. Damals steckte dieser Bereich noch in den Kinderschuhen, aber auf diversen Seminaren bekam Doris mit, dass schon Bemühungen da waren, „körperlich und geistig beeinträchtigte Personen“ bei Kulturvermittlung einzubeziehen.
Was gab es bisher für Hürden und Barrieren?
„Eine Hürde ist, dass man nicht immer an alle denken kann“, sagt Doris. Manchmal sei das Museum nicht für Rollstuhlfahrer*innen eingerichtet, es sind keine behindertengerechten WC-Anlagen vorhanden oder es gibt keinen Lift. Ein Thema sei in manchen Museen auch der Eintrittspreis, der für viele Mitglieder zu teuer sei.
Was hat euch positiv überrascht in Bezug auf Barrierefreiheit?
Es gäbe einige positive Punkte, sagt Doris: „In manchen Museen konnten wir zum Beispiel Jacken an der Garderobe gesammelt abgeben oder es wurden Sesseln für unsere Teilnehmenden unterwegs zur Verfügung gestellt.“ Generell werde auf langsamere, beeinträchtigte Personen wirklich Rücksicht genommen und auf sehschwache und blinde Personen eingegangen. „Die jeweiligen Führer*innen bemühen sich sehr, ihre Führungen für unsere Mitglieder zu gestalten“, sagt Maria. Objekte werden auch zum „Begreifen“ bzw. zum Ertasten zur Verfügung gestellt und die Beschreibungen werden sehr anschaulich gebracht.
Was habt ihr euch mitgenommen, gelernt?
„Bei jedem Treffen wird mir von vielen Teilnehmer*innen Dankbarkeit vermittelt“, sagt Doris. Mitnehmen können beide ein wunderbares Gefühl, wenn sie den Leuten Freude machen und einen schönen Nachmittag für sie gestalten konnten. „Weit mehr, als man jemals geben kann, erhält man zurück“, sagt Maria. Doris lerne aber auch viel, sagt sie, etwa „dass man es vielleicht nicht allen in jedem Punkt rechtmachen kann.“
Wieso arbeitet ihr freiwillig bei der Hilfsgemeinschaft der Blinden und Sehschwachen Österreichs?
Doris sorgte schon als Kind für ihren blinden Opa und hatte daher immer einen sehr lockeren Zu- und Umgang mit blinden Menschen. Durch ihre beruflichen Erfahrungen im Veranstaltungsbereich wollte sie genau auf diesem Gebiet auch ehrenamtlich tätig sein. Maria sei gerne unter Menschen und vermittle gerne Einblicke in vielfältige kulturelle Bereiche, ihre liebste Rückmeldung sei: „Wann ist der nächste KulturBlick?“
Seit Anfang Jänner 2022 gibt es zusätzlich zum KulturBlick auch die Freizeitgruppe StadtBlick, bei der barrierefreie Stadtführungen in Wien angeboten werden. In unserem Veranstaltungskalender sind alle aktuellen Termine festgehalten.