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Snowboarden mit Sehbeeinträchtigung

Persönlichkeiten

Alpiner Wintersport übt auch auf Menschen mit stark visuellen Beeinträchtigungen große Faszination aus. Wir dürfen euch heute von Marie und Johannes berichten, die zusammen das Abenteuer „Snowboarden mit Sehbeeinträchtigung“ erleben durften.

Alpinen Wintersport trotz Sehbeeinträchtigung genießen

Alpiner Wintersport übt auch auf Menschen mit stark visuellen Beeinträchtigungen große Faszination aus. Wir dürfen euch heute von Marie und Johannes berichten, die zusammen das Abenteuer „Snowboarden mit Sehbeeinträchtigung“ erleben durften.

Skiurlaub mit Freunden

Wer Marie kennt weiß, dass ihre geringe Sehleistung (5%) sie nicht davon abhält, ihren geliebten Hobbies nachzugehen. Und davon hat Marie einige. Vor allem im Winter, wenn der Wettergott es gut meint und viel Schnee bringt, liebt sie es mit ihrem Mann und ihrem 5-jährigen Kind Rodeln und Schneeschuhwandern zu gehen. Das prächtige Schneegestöber der letzten Wochen wurde somit gleich für einen erholsamen Skiurlaub mit guten Freunden genutzt. In geselliger Runde ging es nach Lackenhof am Ötscher. Die herrliche Landschaft und das gute Wetter luden jeden Tag dazu ein, die schneebedeckten Hügel mit der Rodel zu erobern oder gemütlich in den Bergen zu wandern.

Guide für Menschen mit stark visueller Beeinträchtigung

An einem besonders sonnigen und wolkenfreien Tag kam bei Marie der Wunsch auf, Snowboarden zu gehen. Marie kam schon öfter in den Genuss, mit einem Guide auf sicheren Pisten zu snowboarden. Doch seit ihrem Unfall vor zwei Jahren, hat sie sich nicht mehr auf das Snowboard gewagt. „Ausgerüstet mit einer gut sichtbaren Jacke und der unmittelbaren Nähe eines Guides, ist es auch für sehbeeinträchtigte Menschen möglich zu snowboarden.“, erzählt Marie in der Runde. Maries Wunsch einmal wieder auf einem Snowboard zu stehen, fand bei ihren Freunden gleich Anklang. Spontan waren alle sehr aufgeschlossen, mit Marie die Skipiste hinunterzufahren. Schließlich fanden sich zwei junge Männer, die Marie als Guide zur Verfügung standen. Johannes, einer der jungen Männer, erzählt uns, dass es für ihn natürlich spannend war, da er so etwas zuvor noch nie gemacht hat. „Im Lift haben wir Marie viele Fragen gestellt: Was kann man falsch machen? Worauf müssen wir besonders achten? Das Vertrauen das uns Marie geschenkt hat, machte auch uns zuversichtlich.“ „Wir sollten darauf achten, dass der Abstand zwischen euch und mir auf ein Minimum beschränkt ist“, erklärt Marie vorab ihren Guides.

Es wurde keine sehr anspruchsvolle Piste und immer wieder der gleiche Weg für die Talfahrt gewählt. Abwechselnd fuhren Johannes und der andere junge Mann, einmal vorne und einmal hinten, um die Piste abzusichern. “Wichtig ist, immer wieder inne zu halten und zurückzublicken. Leider wird auf den Pisten generell sehr rücksichtslos gefahren. Wenn man mit einer sehbeeinträchtigten Person unterwegs ist, fällt einem das noch mehr auf.“, berichtet Johannes von seiner Erfahrung. Auf der Skipiste ist, wie im öffentlichen Straßenverkehr, eine Kennzeichnung besonders erforderlich. Nur so sind blinde Ski- und Snowboarder für alle Pistenbenützer erkennbar.

Während die erste Abfahrt noch sehr zögerlich von statten ging, fasste Marie nach der ersten erfolgreichen Fahrt immer mehr Mut. Zwischendurch tauschte sich die Gruppe aus, was anders gemacht werden sollte und wie es für Marie besser wäre. Mit gemütlichem Tempo fuhr die Gruppe schließlich zwei Stunden lang den Berg rauf und runter. Nach dem schönen gemeinsamen Erlebnis bedankte sich Marie überschwänglich. Am Ende des Tages fand sich die ganze Truppe in der Skihütte zusammen, um den erfolgreichen Tag gemütlich ausklingen zu lassen.