Weltpremiere im Krankenhaus der Barmherzigen Brüder Wien
Medizin informiert
Anhand einer neuen medizintechnischen Errungenschaft beginnt durch Prim. Univ.-Prof. Dr. Michael Amon, Vorstand der Augenabteilung im Krankenhaus der Barmherzigen Brüder Wien, ein neues Zeitalter der Augenheilkunde. Weltweit erstmals wurde am 30. Juli 2018 eine additive Trifokallinse ergänzend zu einer Kunstlinse implantiert.
Wie der Name bereits verrät, wird diese Trifokallinse, welche bisher integriert in der Kunstlinse implantiert wurde, zusätzlich eingesetzt. Der Vorteil von zwei unabhängigen Linsen ist, dass sich die Trifokallinse bei Nebenwirkungen wie Blendeempfindlichkeit und Abnahme des Kontrastsehens einfach entfernen lässt. Die Kunstlinse kann im Auge verbleiben.
„Der zentrale Vorteil dieser Art von Linse ist die einfache Handhabung. Haben sich vor dieser Entwicklung unerwünschte Begleiterscheinungen beim Patienten eingestellt, musste die gesamte Kunstlinse, samt „Trifokalanteil“, ausgetauscht werden. Das war mit einem erhöhten Risiko verbunden“, erklärt Prim. Univ.-Prof. Dr. Amon.
„Sollte sich nun nach der OP unerwartet eine Nebenwirkung einstellen oder der Patient später in seinem Leben an einer Augenkrankheit leiden, kann die additive Trifokallinse unkompliziert entfernt werden. Nach der Entfernung lebt der Patient mit einer monofokalen Linse und einer Lesebrille weiter“, führt Prof. Dr. Amon weiter aus.
Derzeit wird die additive Trifokallinse im Zuge einer Katarakt-Operation jenen Patienten angeboten, die bis auf den Grauen Star augengesund sind und ohne Brille auskommen wollen. Die Operation erfolgt zumeist tagesklinisch, unter Lokalanästhesie und durch Anwendung der Kleinschnitttechnik, was zum Vorteil hat, dass der Patient nach wenigen Stunden wieder sein gewohntes Leben führen kann.
Auch diese Operation verlief komplikationsfrei. Alle Patienten sind wohlauf und sehr zufrieden mit dem Ergebnis.