Digitale Barrieren abbauen am Global Accessibility Awareness Day (GAAD)
Presse
Am 19. Mai 2022, dem Aktionstag für digitale Barrierefreiheit (Global Accessibility Awareness Day) fordert die Hilfsgemeinschaft der Blinden und Sehschwachen Österreichs einmal mehr digitale Inklusion für alle Menschen mit und ohne Behinderung und begrüßt das neue Barrierefreiheitsgesetz.
Noch immer stoßen blinde und sehbeeinträchtigte User auf Barrieren im digitalen Bereich. Das betrifft zum Beispiel Online-Shops oder Bankomaten. Hier soll auch der European Accessibility Act ansetzen, eine EU-Richtline, die bis Juni vom Gesetzgeber in Österreich in nationales Recht umgewandelt werden muss. Dieses Barrierefreiheitsgesetz verpflichtet zum Beispiel Betreiber von Online-Shops oder Hersteller von digitalen Produkten bis 2025 barrierefrei zugänglich zu machen.
Klaus Höckner, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Hilfsgemeinschaft der Blinden und Sehschwachen Österreichs begrüßt das neue Gesetz: „Das Barrierefreiheitsgesetz ist ein wichtiger Schritt in eine barrierefreie digitale Zukunft. Es kann nicht sein, dass Menschen mit Behinderung der Zugang zu digitalen Services verwehrt bleibt. Von der Digitalisierung sollen alle profitieren. Unternehmen und Anbieter von digitalen Dienstleistungen sollten sich dessen bewusst werden, dass man nicht 20 % der Bevölkerung vom Zugang zur digitalen Welt ausschließen kann.“
Beratung und Zertifizierung barrierefreier Websites bei WACA
Werner Rosenberger, Projektleiter von WACA (Prüfsiegel zur Zertifizierung barrierefreier Websites) bietet im Rahmen der HGBS-GmbH Workshops und Beratung für den Umstieg auf digitale Barrierefreiheit an. Außerdem kann man seine Website nach den gültigen Regeln und Vorschriften zertifizieren lassen, um auch nach außen zu zeigen, dass man ein inklusiver Betrieb ist.
Werner Rosenberger: „Die aktuelle Krise hat gezeigt, dass digitale Barrierefreiheit und der Zugang für alle immens wichtig geworden sind. Unternehmen können einerseits eine größere Zielgruppe erreichen und so andererseits verstärkt Fachkräfte ansprechen.“
Barrierefreie Website für Zero Project und Stadt Traiskirchen
Auf dem Weg zur barrierefreien Digitalisierung, hat das Zero Project, eine Initiative der Essl Foundation zur Umsetzung der UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderung seine internationale Website zertifizieren lassen und wurde mit WACA-Silber ausgezeichnet. Außerdem wurde kürzlich die Stadt Traiskirchen als erste Stadt in Österreich WACA-zertifiziert.
Martin Essl, Gründer der Essl Foundation und des Zero Project: „Für jede Organisation, die Inklusion leben möchte, ist Barrierefreiheit unumgänglich. Für uns als Zero Project, das sich für eine Welt ohne Barrieren einsetzt, ist barrierefreie digitale Kommunikation daher eine selbstverständliche Entscheidung. Durch österreichische und internationale Pionierprojekte sehen wir immer wieder, dass digitale Barrierefreiheit auch für Unternehmen und öffentliche Einrichtungen immenses Potenzial in sich trägt.“