Othmar Fahrner
Othmar Fahrner war den Menschen stets herzlich zugetan. Seheingeschränkten ganz besonders.
"Denke nicht so oft an das, was Dir fehlt, sondern an das, was Du hast."

Othmar Fahrner war der mittlere von drei Brüdern und einer Schwester. Mit seiner Kindheit verband er oftmals emotionale Entbehrungen und Ungerechtigkeiten im Familiengeflecht. Im Zuge der Kinderlandverschickung verbrachte er ein halbes Jahr in der Schweiz, welches ihm leider auch in unschöner Erinnerung verblieb. Nicht nur, da in dieser Zeit sein Vater verstarb, sondern er als kostenlose Arbeitskraft eingesetzt wurde. Mit fünfzehn Jahren begann er eine Lehre als Maler und Anstreicher und zog später für eine Zeit nach Deutschland zu seiner verheirateten Schwester, um im Michelin-Werk zu arbeiten.
Mein Auto ist mein Stück Freiheit
Wieder in Österreich lernte er seine Ehefrau Franziska kennen, die ihm zeitlebens eine große Stütze und Förderin war. Mit ihr führte er ein betuliches und bescheidenes Leben in jener kleinen Wohnung, in der schon seine Eltern gelebt hatten. Als leidenschaftlicher Autofahrer liebte er es, ganz Österreich zu erkunden und gemeinsam mit seiner Frau schöne Urlaube in der Heimat zu verbringen. In jüngeren Jahren war er ein begeisterter Tänzer, doch starke Hüftprobleme und zunehmende Schulterschmerzen ließen ihn später dieses Hobby – und letztlich auch das Autofahren – leider nicht mehr genießen.
Ich hab' am liebsten meine Ruhe
Den Verlust seiner Gattin konnte er nie ganz verschmerzen. Obwohl er routiniert seinen Tagesablauf plante, lebte er sehr zurückgezogen. An der Welt erfreute er sich gerne durch Radio und Zeitung und genoss spontan Geselligkeit. Immer nahm er liebevoll Anteil am Leben anderer. Er half, wo er helfen konnte und empfand Freude, wenn andere sich freuten. So bescheiden er sein Leben führte, so herzoffen und großzügig im Geben war er anderen gegenüber. Ein Lichtblick in seinen letzten Jahren war seine Freundin Ernie, die er stets liebevoll als sein Engerl bezeichnete. Der Hilfsgemeinschaft war er Jahrzehnte lang eng verbunden und ein freigiebiger Unterstützer ihrer Arbeit. In dankbarer Erinnerung ist er nun Teil von uns – auf ewig.